Projektplan
Das Projekt PendlerRatD ist im September 2018 gestartet und bis zum August 2021 geplant. Für diesen Zeitraum ist die Erstellung einer Studie, die Entwicklung einer App inklusive Anreiz- und Bonussystem sowie die Durchführung weitreichender Öffentlichkeitsarbeit geplant.
Ablauf der Studie
PendlerRatD gliedert sich in 7 Arbeitspakete, an welchen über die gesamte Laufzeit des Projekts gearbeitet wird. Im Vordergrund dieser Arbeitspakete steht die Mission, das Fahrrad mehr in den Alltag zu integrieren und in Kombination mit anderen nachhaltigen Fortbewegungsmitteln wie dem ÖPNV die Mobilitätswende voranzutreiben.
PendlerRatD-Studie 2019
Im Februar 2019 hat PendlerRatD eine erste große Studie angelegt, bei der das Pendelverhalten von über 2500 Personen abgefragt und im Anschluss analysiert wurde. Gleichzeitig wurden hier Testradler für die erste Pilotphase angeworben.
Feldstudie 2019
Im Rahmen der ersten Pilotphase wurde eine Feldstudie mit 278 Teilnehmern angelegt, welche je für den Zeitraum von vier bis sechs Wochen ihr Pendelverhalten genaust protokolliert haben.
PendlerRatD-Studie 2020
Auch im Jahr 2020 wurde wieder eine große Studie angelegt, in der zusätzlich zum Pendelverhalten auch die stereotypischen Meinungen bezüglich Fahrradfahrern und Autofahrern abgefragt wurden.
Feldstudie 2020
Auch im Rahmen der Pilotphase 2 wurde eine Feldstudie durchgeführt. Seit Mai 2020 nahem über 150 Personen teil.
Pilotphase 1
In einer ersten Pilotphase konnten insgesamt 278 Personen gewonnen werden, welche über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen Ihr Pendelverhalten protokolliert haben. Über 50 % der Testradler konnten bereits dauerhaft zum Umstieg bewegt werden.
Pilotphase 2
Im Mai 2020 konnte die zweite Pilotphase trotz Corona-Krise erfolgreich starten. Insgesamt nehmen schon über 150 Teilnehmer teil, welche bis einschließlich November 2020 fleißig in die Pedale treten.
Während der Pilotphase wird auch schon eine Beta-Version des Bonus- und Anreizmoduls verprobt, bei dem die Projektpartner gefahrenen Kilometer, Höhenmeter und Pendelfahrten mit Boni entlohnen.
Am Ende des Projekts soll ein Anreiz- und Bonuskonzept stehen, welches es Arbeitgebern und Sponsoren ermöglichen soll, Pendler für die Nutzung des Fahrrads und intermodaler Lösungen zu belohnen. Hierdurch sollen weitreichende Anreize geschaffen werden.
Der Prototyp wurde seit Anfang Juli 2020 getestet und soll im Februar 2021 auch für Personen außerhalb des Projekt interaktive Lösungen bieten, welche Anreize schaffen, das Auto stehen zu lassen und statt dessen das Fahrrad zu nutzen.
Die Projekt-/Studienergebnisse werden zum einen in Form eines handlichen ca. 25 Seiten umfassenden Leitfadens für Arbeitgeber dokumentiert. Dieser umfasst einen Maßnahmenkatalog zur Analyse und Identifikation potenzieller Umstiegshebel für Arbeitgeber. Der Fokus hierbei liegt auf dem Anreiz-/Motivationssystem, dem Bonuskonzept und Beschreibung und Kalkulation der PendlerRatD Bilanz (in den drei Säulen der Nachhaltigkeit). Zudem umfasst der Leitfaden eine Installations- und Bedienungsanleitung der PendlerRatD-App (Rahmenbedingungen, Anreizsystem, App etc.). Der Arbeitgeber-Leitfaden soll die Übertragbarkeit von PendlerRatD nach Projektende auf andere Regionen unterstützen. Dieser kann bspw. als ein weiteres Produkt für PendlerRat-Panel Mitglieder dienen. Ausgewählte Inhalte des Leitfadens werden zudem anschaulich auf der PendlerRatD-Plattform visualisiert.
Zum anderen wird eine Checkliste in Form eines Motivationschecks für potenzielle Umsteiger (motorisierte Pendler) entwickelt und online als Flyer auf der PendlerRatD-Plattform zur Verfügung gestellt. Eine Druckversion samt Verteilung an alle AGFK-Kommunen in BW könnte bei Bedarf angedacht werden.
Alle Projekt-/Studienergebnisse werden final in einer Web-App integriert und implementiert. Die WebApp-basierte Plattform besteht aus mehreren Modulen zur Information, Dokumentation von Pendlerdaten sowie Kommunikation zwischen (potenziellen) fahrradfahrenden Pendlern. Die PenderRatD-App dokumentiert und visualisiert Pendlern, welche Vorteile durch das Radfahren erzielt werden: u.a. eingesparte Kosten, gesundheitliche Vorteile, eingesparte Zeit durch eine effektive Verknüpfung nachhaltiger Verkehrsmittel und gewinnbringende Nutzung der Fahrtzeiten in ÖPNV/Fernverkehr. Daneben soll sie deskriptive Statistiken zu geradelten Kilometern, zurückgelegten Kilometern per ÖPNV, vermiedenen Schadstoffemissionen (z. B. Feinstaub, Stickoxiden) liefern. Sie bietet damit die Aufstellung einer PendlerRatD-Bilanz und einer Gewinn-/Verlustrechnung. Gleichzeitig soll die Plattform der Information sowie Kommunikation von (potenziell) radfahrenden Pendlern dienen, wo sie zum einen eine Übersicht mit Link und Rating zu existierenden Apps bzw. Datenbanken (Fahrradfahr-/Gesundheits-/Fitness-/Umweltdaten) finden und
zum anderen direkt in den Austausch mit anderen Radfahrern treten können.
Weite Teile der App konnten bereits entwickelt werden und stehen den Testradlern zum Beta-Testing zur Verfügung.
Eine Medienkampagne unter dem Motto „Vom Vierrad aufs Zweirad“ appelliert mit einem Imagefilm und Radiobeitrag an die Stuttgarter und Heilbronner Öffentlichkeit und die Pendler aus der Region. Die Kampagne soll vor allem in lokalen Radio- und Fernsehsendern während sowie nach der Pilotphase 2 durchgeführt werden. Hierzu werden erfolgreich umgestiegene Pendler interviewt sowie ein Interview mit Verkehrsminister Hermann aufgezeichnet. Die Beiträge werden im Radio/TV ausgestrahlt. Die Bürger sollen über die Fahrradmobilität im Allgemeinen und über die Möglichkeiten, die es auf ihrer Pendlerstrecke gibt, gezielt informiert werden. Dazu werden im Rahmen von PendlerRatD
Veranstaltungen in den teilnehmenden Organisationen durchgeführt. Neben einer Einführung in die Grundkenntnisse des (elektromobilisierten) Fahrradpendelns erhalten die Teilnehmer Informationen zu Streckenoptionen, den Vorteilen des Pendelns, zu Pedelecs und zum intermodalen Pendeln, also der Verknüpfung von ÖPNV und/oder Fernverkehr und Fahrrad. Im Rahmen dieser Veranstaltungen
können Fahrräder, insbesondere Pedelecs, getestet werden.
Im Rahmen der sich über die gesamte Projektlaufzeit erstreckenden Öffentlichkeitsarbeit geht es vor allem darum, den Dialog mit den Städten und Organisationen zu fördern, um den Ausbau der Infrastruktur im Kooperationsraum Metropolregion Stuttgart zu unterstützen. Hierfür sollen Marketingmaterialien wie ein Logo, ein Flyer bzw. Informationsbroschüren entwickelt werden. Die Projektergebnisse werden schriftlich und in Form von Vorträgen publiziert. Um den Austausch mit weiteren aktuellen Projekten im Pendlerradverkehr zu stärken werden Fachkonferenzen/Tagungen
und Messen besucht.